Hennweiler, 18. November 2023
Der terroristische Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober dieses Jahres und jegliche antisemitische Übergriffe, auch in deutschen Städten, erschrecken uns zutiefst und wir verurteilen sie. Unser Mitgefühl und unsere Trauer gelten allen Opfern des Hamas-Terrors – den jüdischen und nichtjüdischen Israelis sowie der palästinensischen Zivilbevölkerung.
In dieser komplexen politischen Situation betonen wir unsere besondere Verbundenheit mit dem Volk Israel wie sie im Grundartikel 1 unserer Kirchenordnung festgeschrieben ist: „Sie (die Evangelische Kirche im Rheinland) bezeugt die Treue Gottes, der an der Erwählung seines Volkes Israel festhält. Mit Israel hofft sie auf einen neuen Himmel und eine neue Erde.“
Dieser Verpflichtung wollen wir im Kirchenkreis An Nahe und Glan gerecht werden, indem wir
- jeder Form von Antisemitismus in unseren Kirchengemeinden und in der Öffentlichkeit entschieden widersprechen und allen entgegentreten, die das Existenzrecht des Staates Israels bestreiten,
- den Kontakt zur Jüdischen Kultusgemeinde in Bad Kreuznach und zum Max- Willner-Heim der Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland e.V. in Bad Sobernheim suchen und pflegen,
- uns dafür einsetzen, dass Jüdinnen und Juden in der Öffentlichkeit unserer Region ohne Angst ihren Glauben leben können,
- im Dialog mit den muslimischen Gemeinden unserer Region für ein geschwisterliches Miteinander der drei abrahamitischen Religionen eintreten,
- unser Engagement in der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit sowie im Bildungswerk-Heinz-Hessdörfer intensivieren und unsere Vernetzungen dort im o. g. Sinn nutzen, die Gedenkorte in unserem Kirchenkreis – z. B. das Haus der Begegnung in Meisenheim, das Kulturhaus Synagoge in Bad Sobernheim oder die ehemalige Synagoge Heddesheim- Waldhilbersheim – für Veranstaltungen gegen den wachsenden Antisemitismus nutzen,
- für Frieden im Nahen Osten und in der Welt beharrlich beten.
Die Kreissynode bittet die Kirchengemeinden und den Kirchenkreis mit seinen unterschiedlichen Einrichtungen, diese Selbstverpflichtung mit Leben zu füllen und durch öffentliches Reden und Handeln zu bekräftigen. Gleichzeitig laden wir unsere ökumenischen Geschwister ein, sich dieser Erklärung anzuschließen.