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Politische Jugendbildung

Am 01.07.2018 trat eine neue gesetzliche Neufassung des Pauschalreiserechtes in Kraft. Das bedeutet das auch wir verpflichtet sind das „Kleingedruckte“ also die Anmelde und Teilnahmebedingungen zu veröffentlichen. Bei allen Maßnahmen an denen Sie oder ihre Kinder teilnehmen bilden Sie zukünftig die gesetzliche vertragsrechtliche Grundlage.

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Mitarbeiter:innenschulungen

Am 01.07.2018 trat eine neue gesetzliche Neufassung des Pauschalreiserechtes in Kraft. Das bedeutet das auch wir verpflichtet sind das „Kleingedruckte“ also die Anmelde und Teilnahmebedingungen zu veröffentlichen. Bei allen Maßnahmen an denen Sie oder ihre Kinder teilnehmen bilden Sie zukünftig die gesetzliche vertragsrechtliche Grundlage.

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Freizeiten

Am 01.07.2018 trat eine neue gesetzliche Neufassung des Pauschalreiserechtes in Kraft. Das bedeutet das auch wir verpflichtet sind das „Kleingedruckte“ also die Anmelde und Teilnahmebedingungen zu veröffentlichen. Bei allen Maßnahmen an denen Sie oder ihre Kinder teilnehmen bilden Sie zukünftig die gesetzliche vertragsrechtliche Grundlage.

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Projekte

Mit 13 jungen Menschen zwischen 13 und 24 Jahren, die als Teilnehmer*innen und ehrenamtliche Mitarbeiter*innen von der evangelischen Jugendarbeit im Kirchenkreis An Nahe und Glan partizipieren, wurden dreißig- bis neunzigminütige Interviews geführt. Dabei ging es nicht um die quantitative Anzahl der Gespräche, sondern darum, einige junge Menschen ausführlich zu Wort kommen zu lassen und ihre Erlebnisse in der aktuellen Pandemiezeit exemplarisch aufzuarbeiten. Jedes weitere Gespräch hätte mit Sicherheit weitere erzählenswerte Geschichten zu Tage gefördert.
Alle Interviewten haben schwierige und herausfordernde Situationen erlebt in den letzten Monaten, manche sind dabei an ihre Grenzen gestoßen. Trotzdem betonen alle, dass sie die Notwendigkeit von Einschränkungen und Maßnahmen, um die Pandemie in den Griff zu bekommen, begreifen und bereit sind, diese Maßnahmen mitzutragen, auch wenn die meisten selbst keine große Angst davor haben, sich mit Corona zu infizieren. Viele haben erzählt, dass sie glauben, sich durch die Pandemie verändert zu haben und dass die aktuelle Situation ihre Zukunftspläne beeinflusst. Und die Allermeisten wünschen sich mehr Mitspracherecht, wenn es um die Entscheidung dieser Maßnahmen geht, aber ihnen ist gleichzeitig bewusst, dass ihnen das notwendige Expertenwissen fehlt.
In kurzen Erfahrungsberichten wurde nach Durchführung der Interviews versucht, die Gedanken, Gefühle und Erlebnisse der Interviewpartner*innen in Worte zu fassen und thematisch zu bündeln. Dabei wird oft, aber nicht immer auf direkte Zitate aus den Gesprächen zurückgegriffen.

Diese Broschüre will dabei das, was die jungen Menschen erzählt haben, weder bewerten noch kategorisieren. Sie möchte vielmehr widerspiegeln, was sie gerade erleben und erfahren. Sie möchte ihnen ein Sprachrohr geben und zeigen, wie umfassend sich die Pandemie in nahezu jeden ihrer Lebensbereiche geschlichen hat. Und sie möchte dazu einladen, sich mit den Perspektiven junger Menschen auseinanderzusetzen, die gerade erleben, dass alles, was in ihrem Leben als fester Bestandteil galt, aus den Fugen gerät.

Wir haben in unseren Gesprächen erfahren, was mittlerweile auch durch Studien belegt ist: Neben Senior*innen sind vor allem junge Menschen besonders betroffen von den Auswirkungen der Maßnahmen, die zur Eindämmung der Pandemie ergriffen wurden. Gleichzeitig haben diese jungen Menschen aber kaum Möglichkeiten, Einfluss zu nehmen auf die Gestaltung der notwendigen Maßnahmen und Strategien. Sie sollen sich zwar solidarisch zeigen, die Maßnahmen mittragen und, beispielsweise als Schüler*innen, funktionieren. Und das tun auch die Allermeisten. Sie halten die Hygienemaßnahmen und Kontaktbeschränkungen ein, sie reduzieren drastisch ihre Kontakte. Alles in dem Wissen, dass sie das in erster Linie für Andere tun, weil sie selbst nur mit geringer Wahrscheinlichkeit einen schweren Krankheitsverlauf zu erwarten hätten, sollten sie sich mit COVID-19 infizieren. Gleichzeitig werden aber ihre eigenen Anliegen nicht gehört, ihre Bedürfnisse in politischen Entscheidungen kaum berücksichtigt. Zudem wird ihnen so gut wie jede Möglichkeit genommen, Angebote der außerschulischen Freizeitgestaltung (z.B. in Sportvereinen oder Jugendzentren) wahrzunehmen. Auch das Treffen mit Freunden ist nur noch eingeschränkt möglich. Das stellen die beiden durchgeführten JuCo-Studien des Forschungsverbunds „Kindheit – Jugend – Familie in der Corona-Zeit“ fest, eine Kooperation zwischen der Stiftung Universität Hildesheim und dem Institut für Sozialpädagogik und Erwachsenenbildung an der Universität Frankfurt. Mehrere tausend Jugendliche wurden in beiden Studien befragt.[1] [2]
Wenig verwunderlich erscheint es daher, dass auch die COPSY-Studie (COrona und PSYche) vom Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf zu dem Ergebnis kommt, dass 71 % der befragten Kinder und Jugendlichen sich durch die Corona-Krise belastet fühlen. Die Studie untersucht die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen während der COVID-19-Pandemie. Es wird ein signifikanter Anstieg psychischer Auffälligkeiten festgestellt, viele Kinder und Jugendlichen leiden vermehrt unter Ängsten und psychosomatischen Beschwerden. [3]
Auch die 131. Mitgliederversammlung der aej (Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend) stellt fest, dass die aktuelle Situation junger Menschen dringend mehr in den Fokus gerückt werden muss. Sie fordert u.a., dass diese in ihrer Gesamtheit wahrgenommen werden müssen, außerschulische Jugendangebote wieder möglich gemacht werden müssen und dass ein Leistungsdruck von der Gesellschaft nicht über das mentale Wohlbefinden junger Menschen gestellt werden darf.[4]

Im Kontext dieser aktuellen Veröffentlichungen steht auch das Projekt „Ich will trotzdem hoffen – Junge Perspektiven vor, während und nach Corona“ der Evangelischen Jugend An Nahe und Glan, das mit dem Erscheinen dieser Broschüre zu seinem Abschluss kommt.

Die Umsetzung der Interviews, deren Aufarbeitung und die Veröffentlichung dieser Broschüre wurden ermöglicht durch die Förderung des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.

Anika Weinsheimer und Günter Kistner, Evangelische Jugend im Kirchenkreis An Nahe und Glan
Birgit Stubenbordt, Kinder- und Jugendarbeit der Evangelischen Kirchengemeinde Bad Kreuznach
Julia Hahn, Projektdurchführung und Autorin

[1] Andresen, Sabine. Lips, Anna. Möller, Renate et al.  (2020): Erfahrungen und Perspektiven von jungen Menschen während der Corona-Maßnahmen. Erste Ergebnisse der bundesweiten Studie JuCo. Universitätsverlag Hildesheim.

[2] Andresen, Sabine. Heyer, Lea. Lips, Anna et al. (2020): „Die Corona-Pandemie hat mir wertvolle Zeit genommen“. Jugendalltag 2020. Universitätsverlag Hildesheim.

[3] Ravens-Sieberer, Ulrike. Kaman, Anne. Otto, Christiane et al. (2020): Impact of the COVID-19 Pandemic on Quality of Life and Mental Health in Children and Adolescents. Hamburg

[4] Beschlusspapier 1/2020 der 131. aej-Mitgliederversammlung: Ausgebremst und dennoch handlungsfähig – Soziale und psychische Belastungen junger Menschen aufgrund der Corona-Pandemie ernst nehmen!

Die Broschüre steht hier als Download zur Verfügung

Planspiel zum Thema: Verschwörungserzählungen

Für den Kreisjugendring Bad Kreuznach e.V. und unter Beteiligung des Jugendreferates des Kirchenkreises An Nahe und Glan wurde das Planspiel F* Fake Facts entwickelt.

Es wurde im Rahmen des Bundesprogrammes Demokratie leben! durch den Aktionsplan der Partnerschaft für Demokratie in Stadt und Landkreis Bad Kreuznach gefördert

Ende des Jahres 2020 sollte es (eigentlich)mit Jugendlichen in Bad Kreuznach gespielt und ausprobiert werden. Doch die Coronakrise und der beginnende Lockdown in dieser Zeit ließ eine analoge Spielweise nicht zu.

Deshalb wurde das Spiel für eine digitale Durchführung umgeschrieben.

Genutzt wurde dafür die Software Zoom, die bei Videokonferenzen ihre Anwendung findet. Alle Teilnehmenden wurden zu einem Zoom-Planspiel-Meeting eingeladen. Die notwendigen Spielinformationen und Materialien für das Spiel wurden eine Woche vor Beginn des Meetings (Spiels) an die Teilnehmenden versandt. Die Päckchen durften erst bei Beginn des Spiels geöffnet werden. Sie enthielten neben den Spielematerialien auch eine kleine Wohlfühlüberraschung (Verpflegung für die Spieldauer in Form von Keksen, Teebeuteln, Kuchen etc.).

Pädagogisches Spielziel ist die Sensibilisierung der Teilnehmenden für die Entstehung von Verschwörungsphantasien (-erzählungen).

Im Spiel gibt es:

  1. Drei Gruppen von Verschwörungserzählerinnen und -erzähler, die „bekannte Tatsachen“ widerlegen wollen denn sie sind der Ansicht:

„Die Mächtigen (Staat, Wissenschaft, Behörden und Institutionen) stecken alle unter einer Decke und brüten etwas aus, damit sie der Menschheit Schaden zufügen können. Sie wollen uns alle manipulieren, pflanzen in unsere Köpfe Geräte ein, um uns zu kontrollieren und lesen unsere Gedanken mit Scannern, um uns Menschen gefügig zu machen.“

Für diese Gruppen wurden in Zoom drei verschiedene „Gruppenräume“ (Breakout-Sessions) eingerichtet.

  1. Eine weitere Gruppe bestand aus den Bedenkerinnen und Bedenkern. Deren Aufgabe war es die Verschwörungserzählungen zu widerlegen.
  2. Geleitet wurde das Spiel von der „Filterblase“. Hier koordinierten 3 Spielleiterinnen und Spielleiter das Spielgeschehen. Eine Person kümmerte sich dabei ausschließlich um die technischen Spielschritte, zwei weitere Personen koordinierten den Spielverlauf und kümmerten sich um die Spieldynamik.

Erfahrungen nach den ersten Spielerprobungen:

Mindestens eine Person sollte mit der Handhabung von Zoom vertraut sein.

In der Praxis hat es sich bewährt, dass diese Person ausschließlich die Technik bediente und die entsprechenden Spielschritte koordiniert.

Folgende Funktionen werden dabei benötigt:

Die Einrichtung von 4 Breakout-Räumen für die einzelnen Gruppen (Ein Raum für die Gruppe der Bedenkerinnen und Bedenker und 3 Räume für die Gruppen der Verschwörungserzählerinnen und Erzähler. Die Filterblase verbleibt im „Anfangsraum“.

Die Spielleitung braucht die Möglichkeit die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in einzelne Gruppen zu schicken.

Ein Chat für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer untereinander hat sich ebenfalls als hilfreich erwiesen. Wir nutzten dabei WhatsApp oder Signal, als weiteren Messenger-Dienst für die Kontaktaufnahme der Mitspielenden untereinander.

Der Zoom Chat wurde in der digitalen Spielvariante ebenfalls genutzt.

Das Spiel ist als Download hier veröffentlicht.

TIPP: Weitere Informationen zum Spiel und zur Durchführung mit Zoom sind erhältlich bei:

  • Ev. Jugendreferat an Nahe und Glan / Günter Kistner und Anika Weinsheimer, Telefon: 0671 2985666, E-Mail: info@ev-jugendreferat.de
  • Spielpädagoge und Spielentwickler: Ralf Brinkhoff, Tel.: 0573282102, E-Mail: ralfbrinkhoff@t-online.de

Initiative Essbares Bad Kreuznach

In urbanen Gärten wachsen nicht nur Gemüse, Kräuter und Früchte. Sie sind auch Orte der Begegnung, des Lernens und des Experiments. Für uns ist Gärtnern eine urbane Plattform zum Mitmachen – für jung und alt und Menschen mit unterschiedlich kulturellen Hintergründen. Nach dem Motto „Liebe deine Stadt“ möchten wir, Ausländerpfarramt und Jugendreferat im Kirchenkreis An Nahe und Glan, mit unserer Initiative ein Angebot zur Identifikation und Mitgestaltung im eigenen Lebensraum schaffen.

An der Ecke Kurhausstraße / Geesebriggelsche (neben dem Eiscafé) soll bis zum Sommer 2018 ein urbaner Modellgarten im Rahmen der Initiative Essbares Bad Kreuznach entstehen. In mehreren Workshopphasen sind alle Engagierte und Interessierte herzlich einladen, miteinander zu lernen, zu experimentieren, zu bauen und praktische Erfahrungen zu sammeln. Wir konnten mit Kristina und Meike Lorentz zwei erfahrene Referentinnen gewinnen, die mit uns deinen Modellgarten entwickeln und umsetzen werden:

Bau von Beeten, Hochbeeten und Sitzgelegenheiten mit Holz und Paletten:
Mi., 14.03., Do., 15.03., Mi., 21.03., Do., 22.03.2018 jeweils ab 15.00 Uhr

„95 Thesen für eine andere Welt“

Reformation bedeutet Erneuerung und Veränderung. Mit seinen 95 Thesen hat Martin Luther eine neue Zeit eingeläutet. Unter dem Titel „95 Thesen für eine andere Welt“ haben Jugendliche im Kirchenkreis An Nahe und Glan dazu ein eigenes Stück erarbeitet. Dabei stand vor allem die Frage im Vordergrund, was ihnen in einer Welt, die immer mehr aus den Fugen zu geraten scheint, eigentlich Orientierung bietet. Sie haben Muster und Strukturen unserer heutigen Gesellschaft nachgezeichnet, haben Missstände angeprangert und waren sich einig: „Wir haben Angst“! Doch Sie haben auch Visionen entwickelt, wie es anders sein könnte, nach Impulsen zum Auf- und Umbruch gesucht und hoffnungsvoll nach vorne geblickt. Nach nicht ganz 95 Leitfragen wie „Wo musst Du Widerstand leisten?“, „Wie überwindet man Ängste?“ und „Was gibt Dir Hoffnung?“ wurden zutiefst persönliche Texte entwickelt und diese in Bilder verpackt. Entstanden ist eine sehr ehrliche theatrale Collage, die im wahrsten Sinne Türen öffnet in eine andere Welt.

Das Projekt wurde  von der Stiftung Jugend der Sparkasse Rhein-Nahe, der Ev. Kirche im Rheinland, dem Landesjugendring Rheinland-Pfalz sowie dem Kirchenkreis An Nahe und Glan gefördert.

Der Film über die letzte Aufführung steht hier (klick!) zum Download bereit.

Kulturveranstaltungen

Am Sonntag, 04. März 2018 um 17.00 Uhr findet im Haus der Begegnung in Meisenheim, Saarstraße 3, eine Veranstaltung mit Esther Bejarano und der Microphone Mafia statt.

„Ihr habt keine Schuld an dieser Zeit … Aber ihr müsst alles wissen, was damals geschah und warum es geschah.“

Esther Bejarano, geboren 1924 in Saarlouis als Tochter eines Oberkantors, ging durch die Hölle von Auschwitz und Ravensbrück. Sie ist eine der letzten Überlebenden des Mädchenorchesters Auschwitz. Ihre Botschaft ist eine, die nicht überrascht, eine, die nachfolgende Generationen oft gehört haben, derer sie vielleicht auch ein wenig müde geworden sind: Es darf nie wieder passieren. Dass die Nazis komplette Bevölkerungsgruppen ausrotten, weil sie einer bestimmten Religion angehören, das gleiche Geschlecht lieben oder behindert sind. Deshalb ist sie Mitglied geworden bei der Microphone Mafia, sie wollte die Jugend erreichen. Kölner Jungs aus dem italienischen und türkischen Arbeitermilieu haben die Band gegründet. Mittlerweile sind die Jungs zu Männern geworden, die weiter über ihr Kölner Viertel und die Probleme auf der Straße und den Spagat zwischen Deutschland und ihren Herkunftsländern rappen. Esther Bejarano holten sie vor jetzt 10 Jahren dazu. Sie nahmen eine eigene Platte auf: „Per la vita“, ein Mix aus den musikalischen Einflüssen verschiedener Länder, italienische Arbeiterlieder, jüdische Volkslieder, griechische Widerstandslieder oder türkische Gedichte aus dem Exil: Sie legten einen Beat drunter, rappten dazu. Esther Bejarano sang die Melodien oder las ihre eigenen Texte. Die zweite Platte folgte 2013: La vita continua. Viele Musiker sagen irgendwann in ihrer Karriere diesen einen Satz: Die Musik hat mir das Leben gerettet. Sie meinen damit, dass die Musik sie befreit hat, ihnen aus einer Krise herausgeholfen hat, als sie nicht mehr wussten, wie es weitergehen soll, weil eine Liebe zerbrach, was auch immer. Esther Bejarano sagt diesen Satz auch. Sie überlebte das Vernichtungslager Auschwitz: Ein Mädchenorchester sollte her, die Polin, die es leiten sollte, suchte Musikerinnen. Instrumente gab es genug, eine Beute der Nazis. „Klar kann ich Akkordeon spielen“, sagt sie und ist drin. „Die rechte Hand war kein Problem“, erklärt sie heute. Das ist wie beim Klavier. Aber die linke, diese Knöpfe mit den Akkorden, wo ist C-Dur? Wo G-Dur? Nach etwas Üben und Hören beherrscht sie das Instrument, das sie nie zuvor gehalten hat. Sie sagt „Das war eigentlich das Schlimmste, was mir widerfahren ist in Auschwitz. Du konntest gar nichts machen. Du musstest spielen, und du wusstest genau, dass diese Menschen in den Tod gehen. Nur sie wussten es nicht. Sie haben dich angeschaut, angelächelt, und wahrscheinlich gedacht: Wo Musik ist, da kann uns nichts Schlimmes widerfahren. Bis heute sehe ich diese Bilder der Menschenkolonnen vor mir, die in den Tod gingen.“ Wenn sie gefragt wird, ob es ihr nicht langsam zu viel wird, immer wieder ihre Geschichte zu erzählen, sagt sie Nein! Es muss sein. Nazis gab es damals, Nazis gibt es heute. „Wenn ich sterbe, wird es Menschen geben, die meine Geschichte weitererzählen, eine neue Generation. Es ist eben nicht langsam gut mit Auschwitz.“

Esther Bejarano und die Mikrophone Mafia touren bereits seit 10 Jahren durch Deutschland, Europa und die Welt. In ihrem Jubiläumsjahr machen sie am Sonntag, 04.03.2018 um 17.00 Uhr Halt im Haus der Begegnung in Meisenheim. Ein außergewöhnliches Programm gegen Rassismus und Rechtsradikalismus für alle Generationen, präsentiert in besonderer Hiphop-Folklore. Der Eintritt ist frei – um Spenden wird gebeten.

Die Veranstaltung ist eine Kooperationsveranstaltung von Träger- und Förderverein der Synagoge Meisenheim e.V. und der Ev. Jugend An Nahe und Glan statt und wird gefördert durch den lokalen Fonds „Kreuznach für Vielfalt“.

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