Die interkulturelle Begegnungsfreizeit des Evangelischen Jugendreferates, die in Kooperation mit dem Pfarramt für Ausländerarbeit des Kirchenkreis An Nahe und Glan durchgeführt wurde, fand in diesem Jahr wieder im Bootshaus in Boos direkt an der Nahe statt.
Die 19 teilnehmenden Kinder waren zwischen 7 und 12 Jahre alt und kamen zur Hälfte aus Familien mit Fluchterfahrung. Das 8 köpfige Leitungsteam, das aus 6 Ehrenamtlichen und 2 Hauptamtlichen aus der evangelischen Jugendarbeit bestand, unterstützte und begleitete die Kinder 8 Tage lang.
Das Programm wurde während der Freizeit mit den Kindern zusammen geplant und erarbeitet. Das Thema „Bienen retten“ war in diesem Jahr Schwerpunktthema der Freizeit. Nach einem Frage- und Antwort-Spiel, über das, was die Kinder bereits über die Bienen wussten, wurde der Lehrbienenstand im Freilichtmuseum besucht. Dort wurden sie durch zwei Imker über das Leben der Bienen die Eigenarten des Bienenvolkes und wie Honig entsteht, informiert. Im weiteren Verlauf der Freizeit haben sie mit Stoff und Bienenwachs Bienenwachtücher hergestellt, Papierdrahtbienen gebastelt, Bienenwachskerzen gefertigt, Lippgloss und Seedbombs produziert und aus Holz und Steinen Insektenhotels mit Säge, Akkuschrauber und Schrauben gebaut.
Jeden Tag wurde gemeinsam aus regionalen Zutaten gekocht. Dafür war Kerstin Keber verantwortlich. Auch der Essensplan wurde gemeinsam von ihr mit den Kindern gemacht und es war klar, dass der täglich wechselnde Küchendienst in alle Tätigkeiten, vom Gemüse schnippeln und Tisch decken bis zum Abwasch, mit eingebunden war. Vor jeder Mahlzeit stellte der Küchendienst vor, was es Leckeres zum Essen gibt, dann wurde der Tisch-Rap gesungen und sich danach tischweise am Buffet bedient. Das Kochen machte den Kindern sehr viel Spaß.
Die Zeit verging für die Kinder wie im Flug. Neben dem Thema Bienen retten wurde die Zeit mit Kanufahren, Schwimmen, Steine anmalen, Reifentouren auf der Nahe, Tischtennis-, Leitergolf- und Cornholeturnieren, Brettspielen, Fußball und Basketball, Abseilen an der Hauswand, Kinderkino, Gruppenspielen und dem obligatorischen Schwimmbadbesuch verbracht. Die Abschlussparty mit alkoholfreien Cocktails, Musik, Tanzen, Lagerfeuer und Stockbrot war für viele Kinder ein besonderes Erlebnis.
Jeden Abend haben die Kinder in ihrer Abendrund reflektiert was tagsüber gut und was schlecht gelaufen ist und was am nächsten Tag unternommen werden soll. Am Ende dieser Runden konnten sie auch Kinder vorschlagen, die für besondere Taten einen Boostaler erhalten sollten. Nur mit diesen Boostalern konnte dann im Kiosk, in dem es nur fair gehandelte Süssigkeiten aus dem Weltladen gab, eingekauft werden.
Die beiden Hauptamtlichen aus dem evangelischen Jugendreferat, Anika Weinsheimer und Günter Kistner, standen während der Freizeit vor der Herausforderung, das Lernen und Leben der Kinder genauso zu begleiten wie es galt, die Freiräume und Möglichkeiten zu schaffen, damit die Ehrenamtlichen sich in ihrem Leitungsverhalten partizipativ wahrnehmen und weiterentwickeln konnten. Die fünf Ehrenamtlichen Marie Sophie Gerth, Carla Peekhaus, Sophie Corazolla, Hadassa Okaibe und Philipp Bauhaus, die sich alle in der evangelischen Jugendarbeit ihrer Heimatgemeinden engagieren, brachten sich mit vollem Engagement und ihren Fähigkeiten ein und eroberten so auch die Herzen der Kinder.