Die Juleica-Schulung für ehrenamtliche Mitarbeiter*innen der evangelischen Jugendarbeit im Kirchenkreis An Nahe und Glan fand in diesem Jahr mit mehr als 50 Teilnehmer*innen endlich wieder präsent in der Ev. Jugendbildungsstätte Hackhauser Hof in Solingen statt. Die vergangenen beiden Jahre waren für Kinder und Jugendliche und so auch für die Jugendarbeit und Jugendverbandsarbeit mehr als hart. In vielen Gesprächen mit den teilnehmenden jungen Menschen wurde deutlich, wie sehr die Corona-Pandemie und ihre isolierenden Maßnahmen sie besonders psychisch getroffen hat.

Kinder und Jugendliche brauchen für ihre Entwicklung nicht nur Schule und Familie, sondern auch Räume und Orte, wie sie die non-formale Kinder- und Jugendarbeit bietet, an denen sie sich selbstbestimmt mit Gleichaltrigen treffen und austauschen können. Sie bilden dabei ihre eigenen Interessen aus, finden eine Position in der Gesellschaft und entwickeln eine Idee vom eigenständigen Leben. Dies alles fördert ihre Persönlichkeitsentwicklung. In der Jugendverbandsarbeit erfahren sie ebenso, wie viel Spaß es macht, sich für andere Kinder und Jugendlichen zu engagieren und werden so zu gesellschaftlicher Mitverantwortung befähigt. Durch die einschränkenden Maßnahmen waren Kinder und Jugendliche besonders hart getroffen. Dies belegen die verschiedenen Studien, die zeigen, wie sehr sich der Lebensalltag der jungen Menschen in den unterschiedlichen Lebensbereichen durch die Corona-Pandemie verändert hat und wie sehr sich dies auf ihr Empfinden und Erleben auswirkt. Daher war die Freude darüber, endlich wieder gemeinsam in einer großen Gruppe gemeinsam mit anderen Gleichgesinnten unterwegs sein zu dürfen, riesengroß.

Die 52 ehrenamtlichen Teilnehmer*innen waren zwischen 14 und 22 Jahre alt und arbeiten in Kinder-, Jugend- und Konfirmandengruppen, in Projekten und als Teamer*innen bei Ferienfreizeiten engagiert mit. Die Qualifizierung von Ehrenamtlichen in der Kinder- und Jugendarbeit im Rahmen der Juleica-Ausbildung ist Kernstück der Ev. Jugendarbeit An Nahe und Glan und immer auch ein Beitrag zur Demokratiebildung junger Menschen, der zum Zusammenhalt in der Gesellschaft beiträgt. Juleica bedeutet  Jugendleiter*in-Card und ist der bundesweit einheitliche Ausweis für ehrenamtliche Mitarbeiter-innen in der Jugendarbeit. Sie dient zur Legitimation und als Qualifikationsnachweis der Inhaber-innen. Zusätzlich soll die Juleica auch die gesellschaftliche Anerkennung für das ehrenamtliche Engagement zum Ausdruck bringen

Sechs Hauptberufliche aus der evangelischen Kinder- und Jugendarbeit arbeiteten mit 52 ehrenamtlich engagierten jungen Menschen 5 Tage lang in 12 unterschiedlichen Workshops zu den Themen Arbeit in und mit Gruppen, Rolle und Selbstverständnis von Jugendleiter*innen, Christliche Spiritualität erfahren & gestalte, Kreativität mit Naturmaterialien, Bodypercussion mit Gruppen, Spiel- und Erlebnispädagogik, Medien- und Sexualpädagogik sowie mit dem Demokratietraining „Betzavta“.  Neben den Workshops wurde die Zeit zum Erfahrungsaustausch und zum gemeinsamen Ausprobieren neuer Brett- und Gruppenspiele genutzt. Jeder Tag endete mit einer gemeinsamen Abendandacht, zu der sich die Teilnehmenden in besinnlicher Runde versammelten.

Die jährlich stattfindenden Schulungen werden von Günter Kistner und Anika Weinsheimer vom evangelischen Jugendreferat des Kirchenkreises An Nahe und Glan gemeinsam mit den hauptamtlichen Jugendmitarbeiter*innen aus den verschiedenen Kirchengemeinden vorbereitet und durchgeführt. Katrin Helm-de Wyl, Birgit Subenbordt, Elisabeth Nonnenbroich wurden durch Jana Duhrmann, Marie Sophie Gerth, Carla Peekhaus und Jonas Scheidtweiler sowie Claudius Rück vom Hackhauser Hof bei der Gestaltung der Inhalte unterstützt.

In der Seminarauswertung betonten die Jugendlichen, dass sie in der Schulung viele Anregungen und neue Ideen für ihre ehrenamtliche Tätigkeit in der Kinder- und Jugendarbeit bekommen haben und in nächster Zeit viele der neugewonnen Erkenntnisse in die Praxis umsetzen wollen.

Die Mitarbeiter*innenschulung zeichnet sich durch ihre besondere Atmosphäre aus.

Die vielen Neueinsteiger*innen in diesem Jahr wurden sehr herzlich in die Gruppe der Erfahreneren aufgenommen, so dass ein gutes Miteinander möglich war.

Alle freuten sich riesig darauf, andere Jugendliche zu treffen und sich mit diesen gemeinsam für ihre Tätigkeit in der Jugendarbeit zu qualifizieren. Mit diesen Vorzeichen entwickelte sich während der Schulung ein Klima, das von einem großen Gemeinschaftsgefühl und einem offenen und respektvollen Umgang untereinander gezeichnet war. Alle freuten sich, miteinander zu arbeiten, zu spielen, zu singen und gute Gespräche zu führen. „Wir sind keine normale sondern eine außergewöhnliche Gruppe. Wir haben ein irres Potential und sind ein tolles Team,“ so drückte es eine der Teilnehmerinnen aus.