Mit großer Sorge blicken wir auf die Mobilisierung russischer Streitkräfte an der Grenze zur Ukraine und die Entsendung russischer Truppen auf ukrainisches Staatsgebiet. Der Einmarsch russischer Truppen in die Ukraine ist nach der rechtswidrigen Annexion der Krim ein weiterer Bruch des Völkerrechts durch Russland und eine Missachtung der Charta der Vereinten Nationen. Die Ukraine ist ein souveräner Staat, dessen Territorium nicht verletzt werden darf.
Wir stehen an der Seite unserer Kolleg*innen und Freund*innen des Ukrainischen Jugendrings (NYCU) und seiner Mitgliedsorganisationen. In Kriegen und Konflikten sind junge Menschen besonders gefährdet. Wir bekennen uns solidarisch mit allen zivilgesellschaftlich engagierten Menschen in der Region, die sich für Frieden, Menschenrechte und Demokratie einsetzen. Wir bekräftigen unsere Verbundenheit mit den jungen Menschen in der Ukraine, in Russland und in der Region, die für Freiheit und Demokratie streiten.
Der Internationale Jugendaustausch ist zentrales Element für Frieden und internationale Verständigung in Europa und über die Grenzen Europas hinaus. Gerade in Europa trug und trägt der transnationale Jugendaustausch maßgeblich dazu bei, Ressentiments und Vorurteile abzubauen und Europäer*innen zu einer friedlichen Gemeinschaft zusammenwachsen zu lassen. Gelebt wird dies bei weltweit stattfindenden Jugendbegegnungen und -austauschen, internationalen Camps und gemeinsamer Gremienarbeit sowohl auf europäischer als auch internationaler Ebene. Diese Errungenschaft gilt es umso mehr in Krisenzeiten zu bewahren und zu schützen.
Eine friedliche Zukunft kann nur mit der jungen Generation erreicht werden. Bei der Wahrung von Frieden und Sicherheit müssen junge Menschen und selbstbestimmte Jugendstrukturen eingebunden werden. Frieden ist für uns mehr als die Abwesenheit von Krieg, Zwang und Gewalt: Unsere Vision ist, dass Kinder und Jugendliche ohne Furcht vor Krieg leben können. Frieden ist und bleibt das Ziel, auf das wir Jugendverbände durch Friedenspädagogik und -politik hinarbeiten.
Der Bundesjugendring fordert die russische Regierung nachdrücklich auf, die Souveränität der Ukraine zu wahren und jegliche militärische wie hybride Aggressionen einzustellen. Die territoriale Integrität der Ukraine muss wieder vollständig hergestellt werden. Die russische Regierung ist dazu aufgerufen, den Weg der Diplomatie einzuschlagen.