So spannend und vielfältig kann evangelische Jugendarbeit sein: 18 junge und engagierte Menschen, die sich mit ihrer Freizeit ehrenamtlich als Multiplikator*innen wiederum einbringen in die Jugendverbandsarbeit, in Gesellschaft und Politik, waren elf Tage mit drei Kleinbussen in Slowenien unterwegs, um sich mit dem Ersten Weltkrieg an der Insonzo-Front, der Natur im Tal des Flusses Soča und dem Land Slowenien und den Menschen, die dort leben, auseinander zu setzen. Begleitet und unterstützt wurden die jungen Menschen von Anika Weinsheimer und Günter Kistner vom Ev. Jugendreferat des Kirchenkreises An Nahe und Glan, Thomas Krämer von der bündischen evangelischen Jugend und Frank Decker vom Bildungswerk des LSB Rheinland-Pfalz.
Der Gruppe wurden Einblicke in die Arbeit der Verwaltung und der Ranger des Triglav Nationalparks zu den Themen Naturschutz und nachhaltiger Tourismus im Sočatal gewährt.
Sie erlebte die einzigartige Flusslandschaft der Soča und ihren Nebenflüssen und die Bedrohung der letzten frei fließenden Wildflüsse in Europa durch ineffiziente Wasserkraftprojekte. Kritische und konstruktive Diskussionsrunden zu erneuerbaren Energien, Klima- und Naturschutz beförderten diese Auseinandersetzung. Durch eine Canyoning- und Raftingtour konnte das Wasser und der Fluss sowie das Element Wasser ganz hautnah erlebt werden.
Die Geschichte des Ersten Weltkriegs im Sočatal, der mit den zwölf sinnlosen Isonzoschlachten über eine Million Opfer forderte, machte die jungen Menschen sehr betroffen, insbesondere deshalb, da das Thema Erster Weltkrieg und die Perspektive in den Südosten Europas im Schulunterricht keine allzu große Rolle zu spielen scheint. Ein wörtliches „Ge(h)denken“ fand auf dem Walk of Peace statt, eine Wanderung entlang Frontlinie, der Schützengräben, Befestigungen und Baracken. Eine besondere Erwähnung soll an dieser Stelle das Weltkriegsmuseum Kobarid für die persönliche und hervorragende Führung erfahren.
Der vierthöchsten Berg Sloweniens, der Mangart mit 2679 Metern, wurde ebenso bestiegen, wie auch eine Wanderung entlang des Flusslaufs der Soča zur Erkundung dieses einmaligen Naturparks beitrug.
Zum Abschluss konnte die Gruppe den Puls der Hauptstadt Ljubljana erspüren: persönliche Einblicke in die Geschichte Sloweniens im Rahmen einer außergewöhnlichen Stadtführung zum Thema Post-Kommunismus und Sozialismus sowie die Architektur, Kunst und Kultur in Ljubljana trugen zu einem großartigen Einblick in das Land Slowenien und einer Annäherung an die Menschen, die dort leben, bei.
Das Karstgebirge mit der einzigartigen Postojnahöhle, die als zweitgrößte erschlossene Tropfsteinhöhle der Welt gilt, rundete die politische Jugendbildungsreise der Ev. Jugend An Nahe und Glan perfekt ab.
Ein volles Programm mit unglaublich guten lokalen Guides, die den jungen Menschen das Land Slowenien so nah brachten, dass sie diesen Trip so schnell nicht vergessen werden. Oder um es im Wortlaut einer Teilnehmerin zu sagen: „Diese Reise war mega mega 10/10.“