Ein positives Zeichen zu setzen, und für die Demokratie und Menschrechte einzustehen, dazu riefen wir als Bündnis „Kreuznach für Vielfalt“ für den vergangenen Sonntag, den 21. November 2021 zur „Meile für Demokratie“ nach Bretzenheim auf. Etwa 230 Besucher:innen folgtem dem Motto des Aufrufes „Wir sind da“. Sie zeigten damit, dass unsere Gesellschaft bunt, offen und vielfältig ist.

Anlass der bereits 3. Meile für Demokratie war der jährlich im November am Mahnmal für das ehemalige Kriegsgefangenenlager „Feld des Jammers“ stattfindende Aufmarsch von extrem rechten, rassistischen und anti-demokratischen Gruppierungen. Sie nennen es „Heldengedenken“ und nutzen es doch nur für ihren Geschichtsrevisionismus, für Hass und Hetze gegen alles was nicht in ihr rückwärtsgewandtes Weltbild passt.

„Meile für Demokratie“

Ab 14 Uhr konnten die 11 bunten Stände aus Pavillons von unterschiedlichen Jugendverbänden und Institutionen besucht werden. Aufgebaut direkt auf der für den Verkehr gesperrten Bundesstraße 48. Bereits das ergab einen bunten Kontrast zum optisch eher grauen, tristen Mahnmal einige Meter weiter.

Eine Einlasskontrolle überprüfte die Einhaltung der 3G-Regel, vergab Bändchen, bunte Masken und ein „Demo-Kit“ mit  eigenem, wiederverwendbarem Becher, Bleistiften im Stoffbeutel  an die etwa 230 Besucher:innen.

Die Stände luden zu unterschiedlichen Mitmach-Aktionen ein: Bei der Fotobox entstanden Portaits der Besucher:innen mit „Sprechblasen“ für eigene Statements zum Thema, T-Shirts wurden per Siebdruck verschönert, Buttons gestaltet oder der mobile Wahl-o-mat befragt. Es gab Informationen zu den verschiedenen Jugendverbänden, Freiwilligenarbeit, Demokratie und Möglichkeiten der Partizipation in einer demokratischen Gesellschaft und zu Formen von Diskriminierung wurde sensibilisiert. Frisch zubereitete „Pizza gegen Rechts“, Waffeln und Heißgetränke sorgten für das kulinarische Wohl und halfen dabei, das ebenfalls eher graue und triste Wetter, besser genießen zu können.

Kundgebung „Wir sind da“

Ab etwa 15:45 Uhr konnte unsere Kundgebung direkt am Mahnmal stattfinden, nachdem die extremen Rechten ihr „Heldengedenken“ beendet hatten.

Auf Reden von Vertreter:innen der Politik wurde dabei bewusst verzichtet: Junge Menschen sollten zu Wort kommen. Passend zum Motto der Veranstaltung „Wir sind da“ erläuterten Jonas, Jana, Sophia, Flo und Maritschel vo der evangelischen Jugend im Kirchenkreis An Nahe und Glan, warum sie „hier“ sind, was Demokratie für sie bedeutet, was sie wütend macht, was sie begeistert und motiviert:

Wir sind da: Verbände, Vereine, Organisationen und Privatpersonen, um ein starkes Zeichen gegen Rechtsextremismus, Rechtspopulismus und gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit zu setzen.
Wir sind da: Junge Menschen, die sich in der Jugendarbeit und Jugendverbandsarbeit für Vielfalt, Toleranz und Demokratie engagieren.
Wir sind da, weil das, was sich vor 100 Jahren entwickelte und von 1933 bis 1945 in absoluter Grausamkeit entfaltete, sich nicht wiederholen darf.
Wir sind da und gedenken heute ALLEN Opfern des Nationalsozialismus, die verfolgt, gefoltert und ermordet wurden.
Wir sind da und erinnern uns an die, die engagierten Widerstand leitsteten und diesen mit dem Tod bezahlten.
Wir sind da! Wir schweigen nicht!

Die vollständigen Reden der Jugendlichen gibt es als PDF und als Video bei Youtube:

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