Ihr habt keine Schuld an dieser Zeit…. Aber ihr müsst wissen, was damals geschah und warum es geschah.“
Esther Bejarano, geboren 1924 in Saarlouis als Tochter eines Oberkantors, ging durch die Hölle von Auschwitz und Ravensbrück. Sie war eine der letzten Überlebenden des Mädchenorchesters Auschwitz. Musik hat einst ihr einst das Leben gerettet: Als Jüdin kam sie nach Auschwitz, eingeteilt zum Steine schleppen. Im Mädchenorchester wurde eine Akkordeonistin gesucht. Esther Bejarano hatte bis dahin noch nie ein Akkordeon in der Hand. Sie kannte nur das Klavierspielen. Und genau das wurde zu ihrer Chance: „Aber ich habe so meine Kräfte zusammen genommen und habe gesagt, es muss mir gelingen. Das war dieser starke Wille zum Überleben“.
An ihrer Seite war viele Jahre die Microphone Mafia, ein Musikprojekt, an dem nun auch ihr Sohn Yoram teilnimmt und Kutlu Yurtseven – geboren in Köln als Sohn türkischer Einwanderer. „Für uns war das damals interessant, wie sie noch weiter Musik machen kann, nach dem ganzen Erlebten. Und dann hat sie zu uns gesagt: ‚Hätte ich mit der Musik aufgehört, dann hätten sie mich getötet'“, sagt Kutlu. Ihre Worte am Krankenbett: „Jetzt müsst ihr weitermachen, meine Rache mit Musik, Worten und Herz weiterführen.“
Im Juli diesen Jahres ist Esther Bejarano gestorben. Sie war eine der wichtigsten Stimmen im Kampf gegen Antisemitismus und Faschismus. Damit ihre Stimme nicht in Vergessenheit gerät machen sie weiter: Kutlu Yurtseven und Joram Bejarano
Wir sind froh, genau 83 Jahre nach dem Pogrom gegen die jüdische Bevölkerung mit Worten und Musik Esther Bejarano und den unzähligen Opfern des Nationalsozialismus zu gedenken.
Die Veranstaltung findet am 09. November 2021 um 18.30 Uhr im Jugend-und Kooperationszentrum „Die Mühle“, Mühlenstraße 23 in Bad Kreuznach statt.
Einlass findet nach 2G+-Regeln statt!